Wenn man Beiträge zum Thema "Wassermannzeitalter" liest oder hört, bekommt man sehr häufig den Eindruck, dass der/die Autor*in davon ausgeht, dass unser Leben in der zukünftigen Zeit, in der neuen Zeitepoche besser sein wird. Dahinter steckt die Auffassung, das Leben verlaufe linear und zwar vom Schlechteren respektive Zurückgebliebenen zum Besseren respektive Fortgeschritteneren. Diese Sichtweise ist menschlich verständlich jedoch, mit etwas Abstand betrachtet, nicht haltbar.
Gerade als Astrologe weiß man, dass der Lauf der Zeit in Zyklen verläuft in immer wiederkehrenden Konstellationen. Um beim Thema Wassermannzeitalter zu bleiben: auch das hat die Erde schon mehrmals "gesehen". Das letzte Mal vor ca. 25600 Jahren; vor einem Platonischen Jahr. Ein Platonisches Jahr hat die genannte Länge und ist in zwölf Platonische Monate unterteilt von jeweils ca. 2150 Jahren. Diese Monate sind nach den zwölf Sternzeichen benannt. Momentan befinden wir uns im ausklingenden Fischezeitalter, woran wir erkennen, dass der Ablauf rückwärts erfolgt. Tiefer will ich garnicht in die astronomischen Hintergründe einsteigen. Es geht nur um die Veranschauung des Zyklischen. Das Platonische Jahr ist zum Einen einer der längsten Zyklen, mit denen sich die Astrologie beschäftigt, zum Anderen haben wir natürlich leider keine Referenzen aus dem letzten Wassermannzeitalter, die uns heute helfen könnten, die zukünftige Zeitqualität (im Voraus) besser zu verstehen.
Das Fatale an der Annahme, irgendetwas würde in Zukunft besser, ist zunächst die Passivität im Heute, die dabei unterschwellig mitschwingt und zum Anderen das Verkennen der Gefahren.
Was ist damit gemeint? Wenn wir uns darauf einigen, dass das zukünftige Zeitalter nicht besser, sondern lediglich anders wird, sind wir eher bereit, uns einmal anzuschauen, welche Zeitqualität denn ein wassermannbetonter Zeitraum haben wird.
In meinem Beitrag zum Corona-Jahr habe ich ja schon einige Merkmale des Wassermann genannt: Als letztes der drei Luftzeichen ist er ausgesprochen freiheitsliebend, individuell, unabhängig. Wie das Element Luft streift er über alles hinweg, bleibt nirgendwo kleben, betrachtet die Dinge von oben mit großer Distanz, ist schnell, d.h schnell da , aber auch schnell wieder weg. Er liebt neue Technologien, die unser Leben vermeintlich oder tatsächlich verbessern. Da das hier kein Beitrag über den Wassermann werden soll, halte ich die Beschreibung an dieser Stelle kurz.
Einige Vorboten dieser Qualität sehen wir ja schon in einer der größten technischen Veränderung der letzten Jahrzehnte: der Digitalisierung.
Sie hat vieles beschleunigt, vieles erst möglich gemacht, wie die grenzenlose globale Vernetzung und Zugriff auf Wissen und Information für alle.
So neu ist die Technik nicht mehr, als dass wir nicht auch schon mit der Kehrseite konfrontiert worden wären und damit komme ich zu den oben angesprochenen Gefahren.
Obschon Bildung und Wissen für jeden jederzeit zur Verfügung stehen, sinkt der Bildungsstand in der Bevölkerung seit Jahren dramatisch ( ein Phänomen, dass dringend untersucht gehört).
Obwohl social network Dienste exorbitante Gewinne einfahren, haben die meisten Menschen weder mehr noch bessere Freunde. Perönliche Kontakte beschränken sich häufig nur noch auf ein angeklicktes "Like". Sehr wassermännisch: Die Kehrseite der Individualität ist die Einsamkeit.
Zum Verständnis von zyklischen Entwicklungen gehört auch die Einsicht, dass zwar Neues am Horizont auftaucht, Altes aber auch untergeht, verschwindet. Der mensch sich von Altem immer wieder verabschieden muss.
Das kennen wir aus einem viel kürzeren Zyklus: Dem jährlichen Zyklus der Erde um die Sonne, der als unmittelbarster Auswirkung unsere Jahreszeiten bestimmt. Den Abschied vom alten Jahr und das Begrüßen des neuen Jahres erleichtern wir uns mit allerlei Festen und Ritualen. Dass das offensichtlich nicht so einfach ist, sieht man an der Fülle der Feste und zeremonien, die den Abschied und die Neuankunft begleiten. Da der Zyklus jedoch relativ kurz ist, sind wir im Herbst und Winter nicht allzu traurig über das "Absterben" der Natur; wir wissen, dass es bald von Neuem wieder los geht.
Bei größeren Zyklen ist das zwangsläufig schwieriger, da uns der Überblick fehlt und dazu kommt noch, dass ja nicht EIN Zyklus jeweils gerade abläuft, sondern viele verschiedene unterschiedlich langandauernde in verschiedenen Kombinationen ineinander greifen. Es hilft also nur bedingt, z.B. in der Geschichte zu schauen, was sich denn z.B. beim letzten Saturn/ Uranus Quadrat abgespielt hat, da dieses historische Quadrat zusammen mit anderen Zyklen ablief als z.B. heute. Die Kombination macht es also! Und diese ist dann doch immer neu und besonders.
Der/die Astrolog*in betrachtet ein äußerst kompliziertes Räderwerk, das immer neue Kombinationsmöglichkeiten hervorbringt und muss/kann diese in der Zusammenschau deuten. Er/sie kann gelegentlich auch historische Vergleiche ziehen, aber auf jeden Fall kann er/sie die einzelnen Zeitqulitäten, die sich aus den beteiligten Planeten, den Aspekten und den Sternzeichen in denen sie stattfinden ergeben, erkennen und daraus Schlüsse ziehen.
Generell kann man wohl sagen, dass nichts besser oder schlechter wird, sondern zunächst einmal anders.
Wie ist das gemeint, dass sich der Lauf der Zeit in Zyklen abläuft? Und was ist das platonische Jahr?